Wie viel kostet ein guter spielbarer Dudelsack?

Wie viel kostet ein guter, spielbarer Dudelsack?

Wenn es um die Kosten eines guten und spielbaren Dudelsacks geht, gibt es etwas sehr positives zu berichten, denn ein brandneuer Dudelsack, hergestellt in Schottland, beginnt aktuell bei € 1089,- ohne optionalem Zubehör, aber spielfertig zusammengebaut. Ab € 1200,50 bekommt man das günstigste Modell schon mit einem „Moisture Control System“ (Entfeuchtungssystem) und einem besseren „Bag“ (Luftsack)!

Eine Tasche ist hier noch nicht dabei, und hochwertige Dudelsack Transporttaschen bzw. „Cases“ beginnen bei € 115,50!

Alles inklusive kostet ein kompletter Dudelsack, spielfertig zusammengebaut, mit Tasche exakt € 1316,-!

Dieser Preis wurde auf den Cent genau nachrecherchiert, und ist, für ein sehr hochwertiges Instrument wirklich nicht teuer!

Achtung! Der Preis bezeichnet ein Instrument, bei dem die Drones, also die Bordune aus Holz sind, nicht aus Plastik! Es gibt Plastik Highland Bagpipes, jedoch kenne ich persönlich keine einzige Person, die einen Plastik (Polypenco) Dudelsack spielt, abgesehen von kleineren Übungspipes, oder „Twist Trap Pipes“. Es ist hier zu erwähnen, dass Plastik Dudelsäcke noch einmal wesentlich günstiger sind, aber nicht das, was ein seriöser Dudelsackspieler spielen würde! Chanter, also die Dudelsackspielflöte, darf ruhig aus Plastik sein, das ist auch in Schottland Gang und gebe.

Klar, ist das oben besagte Instrument die aller einfachste Variante, ohne Verzierungen, ohne „Combing & Beading“ (Das schöne Rillenmuster im Holz), sondern quasi nur das „plane“, glatte Holz, das aber laut Herstellern immer der höchsten Qualität entspricht, ob man nun den Dudelsack um € 7000,- nimmt, oder eben diesen „günstigen“ um € 1316,-.

Doch was bedeutet das im Detail? Jetzt wird es interessant!

Nur die Optik bestimmt den Preis, wenn man all den „Pipemakern“ in Schottland Glauben schenkt. Klang und Qualität besteht bei Highland Bagpipes in erster Linie tatsächlich nur aufgrund der Qualität des Holzes. Grenadil, oder auch „African Blackwood“ genannt, wird hier verwendet, das lange reifte und trocknete.

Holzbestände, Nachhaltigkeit, und Verfügbarkeit, wäre ein komplett anderes und sehr großes Thema, das in diesem Artikel nicht behandelt wird.

Also zurück zu den Herstellern, sie verwenden laut eigener Aussage immer die beste Qualität was das Holz betrifft, egal ob die Version komplett ohne Verzierungen bestellt wird, oder das wunderschönste Modell mit Silberverzierungen und Handgravur.

Das bedeutet, der billigste Dudelsack klingt genau so gut wie der Teuerste, sieht nur anders aus!

Vorausgesetzt, man kann sehr gut spielen, den Luftdruck perfekt gerade halten und kontrollieren. „Steady Blowing“ nennt man das in Schottland.

„Ich kaufe mir einen Anfänger Dudelsack“ erübrigt sich also, denn weder in der Spielweise noch in der Soundqualität unterscheidet sich eben die einfachste „Great Highland Bagpipe“ von der „Ausgeschmücktesten“.

Ein Anfänger Dudelsack wäre also vielleicht ein kleinerer Plastik Dudelsack. Diesen könnte man so betiteln. Klingt aber nicht mal ansatzweise so imposant wie der große, richtige Dudelsack.

Wie teuer kann ein Dudelsack sein?

„Ohne Limit nach oben“ ist auch eher ein Irrglaube, denn mehr als massive Vollsilberverzierungen, handgraviert, und an jeder möglichen Stelle angebracht, bieten die Hersteller generell gar nicht an.

Chris Armstrong hatte mal eine David Naill Bagpipe, und zusätzlich zu den soeben genannten Silberverzierungen, hatte er noch ein paar „Gold Plated“ Verzierungen am Dudelsack angebracht, also auch vergoldete Montierungen.

Auch mit dem ganzen Schnick Schnack ist es sehr schwer, die € 10 000,- Marke zu überschreiten. Bei anderen Musikinstrumenten ist das natürlich ganz anders, und das kann bis in die € 100 000,- gehen!

Dudelsackspieler und Spielerinnen, spielen also relativ günstige Instrumente, wenn man es so betrachtet.

Auch in unserer Pipe Band hat ein Mitglied David Naill Bagpipes (bekannt für extrem schöne Silberarbeiten), eine Full Silver Bagpipe, mit, nicht wie es andere Hersteller oft machen, „hohlen“ Montierungen, sondern massiven Silber-Mounts, alles im „Runic“ Muster aufwändig handgraviert, sogar ein zusätzlich graviertes Silberschild an der Bass Drone, plus Blackwood Naill Solo Chanter mit gravierter „Silberbowl“ und Silbersohle. Recht viel teurer geht es nicht mehr wirklich, und dieses Instrument kostete um die € 7000,-!

Ich hoffe, dieser Artikel verschafft einen sehr detailreichen Überblick über die Kosten eines Dudelsacks, und gewährt weite Einblicke hinter die Kulissen!

Möchtest Du nun vielleicht selbst das Dudelsackspielen erlernen, gibt es die aller besten Nachrichten für Dich, denn zu Beginn benötigst Du gar keinen Dudelsack, sondern nur eine günstige Übungsflöte (Practice Chanter) auf dem man mindestens mal ein halbes Jahr übt, die Töne und einfache Lieder erlernt!

Den besten, umfangreichsten und kompletten Onlinekurs inklusive Übungsflöte (Made in Scotland), gibt es hier:
https://www.dudelsackshop.at/produkt-kategorie/dudelsack-kurse/